Man kennt das doch: Eigentlich will man nur kurz in den Supermarkt gehen, um die wichtigsten Dinge zu besorgen und im Handumdrehen wird der Abstecher im Supermarkt zum Großeinkauf. Verstaut werden die gekauften Lebensmittel in großen Plastiktüten, die nach Hause geschleppt und dann meist weg geschmissen werden. Da Plastiktüten aber kaum abbaubar sind und selten richtig im Müll entsorgt werden, tragen sie deutlich zur Verschmutzung der Umwelt und der Meere bei und kleine Teile davon können sogar in die Nahrungskette gelangen.
Schätzungen zufolge benutzt der deutsche Verbraucher im Durchschnitt 65 Plastiktüten pro Jahr. Diese werden massenhaft und meist kostenlos von Handelsunternehmen herausgegeben. Gerade die Eigenschaften, die sie so erfolgreich machen, tragen auch zur Verbreitung der Tüten in der Umwelt bei: Sie sind robust und gleichzeitig sehr leicht. Sie werden oft nicht richtig entsorgt und wegen ihres geringen Gewichts gelangt ein Teil wieder aus den Entsorgungssystemen heraus.
Bei dem International Coastal Cleanup Day, einer freiwilligen Säuberungsaktion, die jedes Jahr am 25. September stattfindet, treffen sich weltweit Hunderttausende Naturschützer, um Küsten, Gewässer und Flussufer von gefährlichem Müll zu säubern. Im Jahr 2012 wurden weltweit vier Millionen Plastiktüten gefunden – sie landeten damit auf Platz vier der „Top Ten“. Angeführt wird die Liste von Zigaretten beziehungsweise deren Resten, Verpackungen für Nahrungsmittel sowie Getränkeflaschen.
Um dagegen Abhilfe zu schaffen, haben mehrere große Konzerne versucht, gut abbaubare Tüten und Verpackungen einzuführen. Zum Beispiel Plastiktüten aus nachwachsenden Rohstoffen, die zum Teil als biologisch abbaubar bezeichnet werden. Doch der Anbau dieser verbraucht wiederum verhältnismäßig viele Rohstoffe und Energie. Zudem ist nicht sichergestellt, dass sie problemlos in der Natur abgebaut werden.
Außerdem gibt es an vielen Supermarktkassen neben den Tüten aus Plastik auch Tragetaschen aus Papier oder Textilien wie Jute. Papiertüten sind laut Umweltbundesamt deutlich weniger belastend für Meere und Gewässer, weil sie in kürzerer Zeit verwittern. Bei der Verwendung von Baumwollbeuteln sollte man jedoch beachten, dass diese nur sinnvoll ist, wenn man sie wirklich öfter benutzt und immer dabei hat. Denn um die nötigen Rohstoffe anzubauen und die Textilien herzustellen, werden ebenfalls große Mengen an Energie und Wasser verbraucht.
Solche Einkaufstaschen aus wiederverwertbarer Biobaumwolle könnt ihr beispielsweise in unserem Grünen Hotel zur Post in Salzburg erwerben (siehe Foto).
Fest steht also, es gibt ein paar Alternativen für Konsumenten, auf die herkömmliche Plastiktüte zu verzichten – am grünsten und gleichzeitig unkompliziertesten ist aber immer noch der alt bewährte Einkaufskorb.