Ökostrom ist nicht immer gleich Ökostrom. Der „grüne“ Strom der uns in Deutschland verkauft wird ist meist „grauer“ Strom, die Herkunft lässt sich nicht genau bestimmen, da Herkunftsnachweise oft aus anderen Ländern erworben werden. Tatsache ist, dass der meiste Strom, der uns in Deutschland als Ökostrom verkauft wird, aus dem europäischen Ausland importiert wurde und nicht von den lokalen Wind- und Wasserwerken stammt, wie man es eigentlich annehmen würde.
Oftmals wird Strom unter den europäischen Ländern einfach getauscht. So kann es vorkommen, dass Deutschland 1 Million Kilowattstunden Kohleenergie gegen dieselbe Menge Windkraftenergie tauscht, was den ökologischen Nutzen mehr oder weniger relativiert. Dazu kommt noch, dass weder die Bezeichnung Ökostrom noch „grüner Strom“ in irgendeiner Form geschützt ist. Das heißt, im Grunde kann jedes Unternehmen ihren Strom als grün bezeichnen ohne tatsächlichen Ökostrom zu verkaufen.
Wichtig um lupenreinen Ökostrom zu beziehen, ist es sich über den Anbieter genau zu informieren. Auch wenn Ökostrom kein geschützter Begriff ist, so gibt es doch Gütesiegel und Auszeichnungen, die eine ökologische Herkunft des Stroms garantieren. Der Strom stammt dann zwar in dem meisten Fällen ebenso aus dem Ausland, aber wurde immerhin 100% ökologisch erzeugt. Außerdem ist der Bezug von Grünstrom als Statement zu verstehen, weg von umweltschädlicher Atomkraft hin zu regenerativen Energien.
Die beste Lösung wäre die Installation von Solaranlagen auf dem eigenen Hausdach. Diese Investition lohnt sich oft bereits nach wenigen Jahren, die erzeugte Energie reicht meist sogar aus um noch umliegende Häuser mit Strom zu versorgen.
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